Historie

Geschichte der Bahnhofstraße

Vermutlich um 1230 gegründet, wurde das Dorf „Lichtenrode“ 1375 urkundlich erstmals im Landbuch von Kaiser Karl IV erwähnt. D. h., Lichtenrade kann 2025 sein 650jähriges Bestehen feiern. Das ehemalige Angerdorf am Berliner Südzipfel liegt direkt an der Landesgrenze zu Brandenburg und den Landkreisen Teltow-Fläming und Dahme-Spreewald. Der Name „Lichtenrode“ stammt offenbar von einer durch Rodung entstandenen Lichtung. Zu dieser Zeit hatte das Dorf 67 Hufen, für damalige Zeiten eine ziemlich hohe Zahl. Eine „Hufe“, umfasst sowohl die Hofstelle, das Eigentumsrecht und die Nutzungsrechte an der Allmende, die Mitgliedern der bäuerlichen Gemeinde zustanden und die vom Bauern bewirtschaftete Fläche.

Historisch ist Lichtenrade noch heute durchaus ländlich geprägt. Beispielsweise am alten Dorfanger in Alt-Lichtenrade. Von vielen alten Bäumen umsäumt, wirkt er wie ein kleiner Park. Mittendrin liegen die Dorfkirche Lichtenrade und der Dorfteich, übrigens der größte noch existierende in Berlin.

Nach der Eingemeindung zu Groß-Berlin wurden die Ackerflächen nach und nach mit Einfamilienhäusern bebaut. Grundlage hierfür war der Bau der Dresdener Bahn, die 1883 einen Haltepunkt in Lichtenrade erhielt. Die Bahnhofstraße, bis heute die „Einkaufsmeile“ von Lichtenrade, wurde als Verbindung zwischen Dorfanger und Bahnstation angelegt.

Lichtenrade wuchs und vervielfachte seine Einwohnerzahl im 19. Jahrhundert. 1858 gab es bereits 18 Hofeigentümer, 1900 schon 75 Häuser. Die 1898 am Dorfanger erbaute Volksschule hatte 238 Schüler und fünf Klassen. 1911 mussten zwei zusätzliche Klassen geschaffen werden. Die Freiwillige Feuerwehr Lichtenrade wurde 1906 ins Leben gerufen. 1920 wurde Lichtenrade Ortsteil des Bezirks Tempelhof. Damals hatte Lichtenrade 4.836 Einwohner, aktuell wohnen in Lichtenrade rund 50.000 Menschen.

Mehrere Hochhaussiedlungen entstanden in den 1960er und 1970er Jahren: die Petruswerk-Siedlung (Bornhagenweg), Lichtenrade-Mitte (John-Locke-Siedlung, Steinstraße) und Lichtenrade-Ost (Nahariyastraße). Ende der 1970er Jahre wurde der Lichtenrader Volkspark angelegt, um den im Lichtenrader Osten lebenden Menschen mehr Grünflächen zu bieten. Für die Anlage und Pflege ist der Trägerverein Volkspark Lichtenrade e.V. zuständig.

Bundesweite Aufmerksamkeit erzielte Lichtenrade 2010 und 2011 durch Demos, an denen sich wöchentlich bis zu 6.000 Menschen beteiligten, um gegen geänderte Flugroutenpläne der Deutschen Flugsicherung für den neuen Flughafen Berlin Brandenburg in Schönefeld zu protestierten.

Historische Ansichten

Foto Lichtenrade-West von 1910
Lichtenrade-West/Gesamtansicht (Inv. T3/8801; Datierung: um 1910 | Foto: unbekannt)
Quelle: Museen Tempelhof-Schöneberg/Archiv
Foto Haus Schober Bahnhofstraße 1910

Lichtenrade „Haus Schober“, Bahnhof-/ Ecke Rehagenerstraße (Inv. T3/952a; Datierung: 1910 (Poststempel) | Foto: unbekannt)
Quelle: Museen Tempelhof-Schöneberg/Archiv

Foto Bahnhofstraße Ecke Roonstraße Lichtenrade 1915

Bahnhof-/ Ecke Roonstraße Berlin-Lichtenrade (Inv. T3/3325; Datierung: 27.06.1915 (Poststempel | Foto: J. Goldinger)
Quelle: Museen Tempelhof-Schöneberg/Archiv

Foto Bahnhofstraße Lichtenrade um 1920
Bahnhofstraße, Lichtenrade (Inv. T3/8655; Datierung: um 1920 | Foto: unbekannt)
Quelle: Museen Tempelhof-Schöneberg/Archiv
Foto Bahnhofstraße Ecke Goltzstraße Lichtenrade 1935

Lichtenrade, Bahnhof-/ Ecke Goltzstraße (Inv. T3/949; Datierung: 1935 | Foto: unbekannt)
Quelle: Museen Tempelhof-Schöneberg/Archiv

Foto Ladenzeile Bahnhofstraße
Lichtenrade, Bahnhofstraße (Inv. T3/1806; Datierung: unbekannt | Foto: Verlag Bruno Schroeter)
Quelle: Museen Tempelhof-Schöneberg/Archiv

Sehenswürdigkeiten

Außensicht Alte Mälzerei Lichtenrade

Direkt neben dem S-Bahnhof Lichtenrade steht die zwischen 1897 und 1899 erbaute Alte Mälzerei. Sie gehörte ursprünglich der Schöneberger Schlossbrauerei. Nach dem ersten Weltkrieg stellte die Brauerei den Mälzerei-Betrieb ein. Im zweiten Weltkrieg und danach wurde die Mälzerei als Lager für Nahrungsmittel, die „Senatsreserven“, genutzt. Aktuell wird die Mälzerei zu einem Kulturzentrum und –treff für Lichtenrade ausgebaut.

Quelle: wikipedia.de

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