AZ-Lichtenrade
Das Städtebaufördergebiet
Im Jahr 2015 wurde das Gebiet Lichtenrade Bahnhofstraße durch einen Senatsbeschluss in das Städtebauförderprogramm Aktive Zentren (AZ) aufgenommen. Grundlage dafür ist das integrierte
städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK), das 2015 vom Stadtplanungsbüro „die raumplaner“ gemeinsam mit zahlreichen lokalen Akteur_innen erarbeitet wurde.
Ziel dieses Bund-Länder-Programms der Städtebauförderung ist es, das Fördergebiet als Stadtteilzentrum durch Impulse zur wirtschaftlichen und stadtstrukturellen Stärkung zu sichern und weiter zu entwickeln. Zum Beispiel durch Maßnahmen zur Qualifizierung der Verkehrsräume, zur Steigerung der Lebensqualität, zur Absicherung des Zugangs zu Bildung, der Weiterentwicklung als Gewerbestandort und der Schaffung attraktiver öffentlicher Räume. Die Ziele des Programms werden gemeinsam mit den Bewohner_innen, Gewerbetreibenden, Eigentümer_innen und weiteren Akteur_innen vor Ort umgesetzt.
Verantwortliche Akteur_Innen
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Berlin
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen (SenSW) entscheidet über die Ausweisung der Fördergebiete und ist zudem Fördermittelgeberin. Die SenSW prüft in jedem Programmjahr alle Förderanträge, stellt Fördermittel zur Verfügung und kontrolliert die Verwendung der Fördermittel.
Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg von Berlin
Im Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg ist die Organisationseinheit Sozialraumorientierte Planungskoordination (OE SPK) für die Betreuung des Fördergebietes zuständig. Von der OE SPK wurde das Stadtplanungsbüro die raumplaner mit der Prozesssteuerung (PS) und dem Geschäftsstraßenmanagement (GSM) beauftragt. Die OE SPK bildet für dieses Büro das Bindeglied zu allen relevanten Fachämtern. Neben der OE SPK sind auch die Wirtschaftsförderung und das Stadtentwicklungsamt des Bezirkes Tempelhof-Schöneberg in die Gebietsbetreuung involviert.
Prozesssteuerung und Geschäftsstraßenmanagement
Die Prozesssteuerung (PS) und das Geschäftsstraßenmanagement (GSM) sind Aufgabe des vom Bezirk beauftragten Stadtplanungsbüros „die raumplaner“. Durch die PS werden die im AZ umzusetzenden Projekte koordiniert sowie alle einzubeziehenden Akteur_innen beteiligt und das Fördermittelmanagement abgewickelt. Auch die Öffentlichkeitsarbeit liegt zum Großteil in der Verantwortung der PS.
Das GSM bildet die Brücke zu den Gewerbetreibenden und fördert deren Vernetzung u.a. durch die Organisation regelmäßiger Treffen. Zudem unterstützt es bei und mit der Umsetzung von Projekten und Aktionen zur Stärkung der Geschäftsstraße.
Beteiligungsmöglichkeiten
Das Gebietsgremium ist eine Gruppierung von gewählten Vertreter_innen der Bevölkerung und Lichtenrader Vereinen und Initiativen. Es berät in regelmäßigen Sitzungen über die Entwicklungen im Fördergebiet und initiiert eigene Projekte. Das Gebietsgremium steht in regelmäßigem Austausch mit der PS und trägt so die Anliegen aus der Bevölkerung über die PS direkt an die Verwaltung heran.
Die Projekte des AZ werden durch Beteiligungsverfahren und intensive Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Sowohl die PS als auch das GSM sind in Sprechstunden im AZ Büro sowie per E-Mail und telefonisch für die Fragen der Bürger_innen erreichbar.
Projektbeispiele
Die Maßnahmen und Projekte im AZ-Gebiet werden anhand der im ISEK festgelegten vier Handlungsfelder erarbeitet:
Umbau der Bahnhofstraße
Unter Beteiligung der Öffentlichkeit wurde das Verkehrs- und Gestaltungskonzept für den Umbau der Bahnhofstraße erstellt. Es ist die Grundlage für die Planungen und Baumaßnahmen. Ziel ist, die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden sowie die Aufenthaltsqualität in der Geschäftsstraße zu erhöhen. In Vorbereitung auf den Umbau wurden zudem Konzepte zu den Themen Baustellenmanagement und -marketing, Lieferverkehr, Wegeleitung sowie Beleuchtung erstellt.
Aufwertung von Grünverbindungen und Umsetzung von Maßnahmen aus der Spielleitplanung
Im Jahr 2016 haben Kinder und Jugendliche im Rahmen der Spielleitplanung von ihnen genutzte öffentliche Räume bewertet und für diese Ideen entwickelt. Die Umgestaltung des Rehagener Platzes ist das erste Projekt, das auf dieser Grundlage umgesetzt wurde.
Kleinteilige Maßnahmen
Über das AZ werden soziale, kulturelle und Bildungsprojekte gefördert. Bisher wurden u.a. die Fotoausstellung „Bleibende Momente“, ein Taschenlampenkonzert, das Pop-up-Kino, ein Gestaltungsworkshop am Rehagener Platz und Aktionen in der Bibliothek umgesetzt.
Kooperationsprojekt mit der Alten Mälzerei/Lichtenrader Revier
Zukünftig werden die Bibliothek, die Volkshochschule, die Musikschule und das Jugendmuseum in der Alten Mälzerei zu finden sein. Das unter Beteiligung von Lichtenrader Bürger_innen erarbeitete Konzept für die öffentliche Nutzung des Gebäudes wird in Kooperation mit der UTB Projektmanagement GmbH umgesetzt. Auf dem Areal an der Steinstraße entsteht ein neues Quartier – das Lichtenrader Revier.
Projekte und Aktionen des GSM
Zur Stärkung der Geschäftsstraße werden gemeinsam mit den Gewerbetreibenden verschiedene Projekte und Aktionen umgesetzt: z.B. die Maikäfer Rallye, die Spendenaktion „Wir für Lichtenrade“, verschiedene Weihnachtsaktionen sowie die Weihnachtsbeleuchtung. Das GSM betreut zudem den Gebietsfonds, der die Realisierung kleinteiliger Marketing-, Bau oder Gestaltungsmaßnahmen zu 50% finanziell fördert.
Umwelttipp: Lastenfahrrad leihen!
Für einen umweltfreundlichen Transport sperriger Gegenstände kann kostenfrei das Lastenfahrrad des AZ ausgeliehen werden. Auf der AZ-Internetseite sind alle Informationen zum Verleih zu finden.